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Dienstag, 29.10.2019

Muslime in Myanmar fordern Wiederöffnung von Moscheen

Buddhistischen Gewalttäter zerstörten Moscheen in mehreren Regionen des Landes - Genozid & Vertreibung von mehr als 700.000 Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit im Jahr 2017

Rangun (KNA) Muslime im mehrheitlich buddhistischen Myanmar verstärken ihre Forderung nach Wiedereröffnung von Moscheen, die die Armee geschlossen hatte. Ein Sprecher der Muslime in Meikhtila sagte dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag), sie drängten die Regierung seit langem zur Wiedereröffnung der 2013 von buddhistischen Gewalttätern zerstörten Moscheen in mehreren Regionen des Landes.

Im März 2013 gab es in Meikhtila drei Tage lang antimuslimische Gewaltexzesse buddhistischer Hardliner, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben kamen oder verletzt wurden. Sechs Moscheen wurden von Randalierern niedergebrannt. Die Gewalt gegen Muslime in vielen Teilen Myanmars gipfelte 2017 in der gewaltsamen Vertreibung von mehr als 700.000 Angehörigen der muslimischen Rohingya-Minderheit.

Ein Besuch von Armeechef Min Aung Hlaing im September in Moscheen und Islamschulen in Zentral-Myanmar hat den Muslimen Hoffnung auf Wiedereröffnung ihrer Gotteshäuser gemacht. Der General ist als Oberbefehlshaber verantwortlich für die Vertreibung der Rohingya und den Krieg gegen die christlichen Kachin im Nordosten Myanmars. Die überraschende Charmeoffensive Min Aung Hlaings führen Beobachter in Myanmar auf seine Ambitionen zur Übernahme der Präsidentschaft nach den Parlamentswahlen im November 2020 zurück.