Newsnational Freitag, 13.12.2019 |  Drucken

Kabinett stimmt Einführung von Militärrabbinern zu

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek begrüsste den Gesetzesentwurf - große Hoffnung auf zügige Instanz für über 3000 muslimischen Soldatinnen und Soldaten - ZdJ Schuster: "Die Militärrabbiner werden die Bundeswehr bereichern."

Berlin (KNA) Das Bundeskabinett hat am Mittwoch der Einführung von jüdischen Militärseelsorgern bei der Bundeswehr zugestimmt. Dafür soll ein Staatsvertrag zwischen der Bundesregierung und dem Zentralrat der Juden in Deutschland geschlossen werden. Dessen Unterzeichnung durch Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und Zentralratspräsident Josef Schuster ist am 20. Dezember auf dem jüdischen Gemeindetag in Berlin geplant. Bevor Militärrabbiner ihre Arbeit aufnehmen könnten, müsste der Vertrag auch noch gesetzlich umgesetzt werden.

ZMD-Vorsitzender Aiman Mazyek begrüsste den Gesetzesentwurf Militärrabbiner in der Budeswehr einzuführen, er knüpft das mit der Hoffnung, dass für die über 3000 muslimischen Soldatinnen und Soldaten eine Lösung finden wird.  "Es ist schönes Beispiel einer Bundeswehr als Spiegel der Gesellschaft. nun sollte zügig eine tragfähige Grundlage für die über 3000 muslimischen Soldatinnen und Soldaten bei der #Bundeswehr erarbeiten werden. Das sind wir ihnen schuldig; wir als ZMD sind jedenfalls bereit dazu unseren Beitrag dafür zu leisten." sagte er über den Kurznachrichtendienst twitter.

Zentralratspräsident Schuster sagte: "Die Militärrabbiner werden die Bundeswehr bereichern." Sie würden sowohl als Seelsorger und Vertrauenspersonen für die Soldaten zur Verfügung stehen als auch über den lebenskundlichen Unterricht zur Gewissensbildung der Soldaten beitragen. Zudem würde ihre Berufung die Verankerung der Bundeswehr in der demokratischen Gesellschaft unterstreichen.

Die religionspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Christine Buchholz, nannte den geplanten Staatsvertrag über eine jüdische Militärseelsorge ebenfalls überfällig. Sie sprach von einer bisherigen Diskriminierung jüdischer und muslimischer Soldaten. Nun sei die Bundesregierung gefragt, auch mit den muslimischen Verbänden einen vergleichbaren Vertrag zu unterzeichnen. 

Nach Schätzungen der Bundesregierung dienen in der Bundeswehr etwa 300 Soldaten jüdischen Glaubens und rund 3.000 muslimische Soldaten. Auch eine muslimische Seelsorge ist geplant. Unter den rund 180.000 Soldaten dienen zudem etwa 90.000 Christen. Sie werden von evangelischen und katholischen Seelsorgern betreut. Die Religionszugehörigkeit der Soldaten wird nur auf freiwilliger Basis erfasst. (kna/eigene)




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